Amalgam: Vor- und Nachteile
Die Verwendung von Amalgam als Zahnfüllung liegt durchaus nahe: es ist sehr preisgünstig, worauf Krankenkassen und Gesundheitspolitiker ein Auge haben (müssen). Daneben ist es sehr haltbar: selbst an den Seitenzähnen, die beim Kauen einer hohen Belastung ausgesetzt sind, erreicht eine Amalgamfüllung eine Lebensdauer von bis zu zehn Jahren. Zahnärzte wiederum können Amalgam sehr leicht verarbeiten, es lässt sich schnell und sicher in den Zahn einfüllen. Weitere Vorteile: Eine Amalgamfüllung haftet sehr stark am Restzahn, außerdem ist sie an ihren Kanten ähnlich abriebsfest wie natürliche Zähne.
Auf der anderen Seite hat die Verwendung von Amalgam als Zahnfüllung gravierende Nachteile. Und die gehen weit über das ästhetische Problem hinaus, dass eine Amalgamfüllung nicht zahnfarben und somit weithin sichtbar ist. Die Hauptgefahr lauert im hohen Quecksilberanteil. Im Altertum wurde Quecksilber als Heilmittel angesehen, dabei ist es hochgiftig und schädigt den menschlichen Organismus.
Durch Verdampfung anhand der Körpertemperatur, durch Kauen oder Kontakt mit Saurem oder Heißem kann sich giftiges Quecksilber aus der Amalgamfüllung lösen und in der Leber, den Nieren, im Darm oder an anderen Stellen des menschlichen Organismus ablagern. Selbst im Ruhezustand werden bei Patienten mit Amalgamfüllungen Quecksilberwerte im Mund gemessen, die ein Mehrfaches über den zugelassenen Höchstwerten der deutschen Trinkwasserverordnung liegen. Zahlreiche Untersuchungen belegen die dramatischen Folgen: Quecksilber wirkt auf das Blut sowie sämtliche Schleimhäute des Verdauungs- und Atemsystems sowie der Gelenke. Ferner hat es Auswirkungen auf die Haut, auf die Psyche und auf das zentrale Nervensystem. Auch die anderen Bestandteile eines Amalgamgemischs – das Silber, der Zink und die weiteren Metalle – schädigen den menschlichen Organismus. Eine genaue Aufstellung der möglichen Schäden durch Schwermetalle und einen wissenschaftlichen Beitrag zu den Gefahren durch Quecksilber finden Sie hier.
So kann Amalgam Auslöser von vielen Beschwerden sein: Kopfschmerzen, Migräne, Haarausfall, Metallgeschmack, Zungenbrennen, Neuralgien und alle Formen von Nervenbeschwerden, Allergien, Abgeschlagenheit, Abwehrschwäche, Gereiztheit, Regel- und Fruchtbarkeitsstörungen.
Obwohl einzelne Politiker und Wissenschaftler dem Amalgam Unbedenklichkeit attestieren, schränken sie den Gebrauch auf der anderen Seite ständig weiter ein. Amalgam wird bei Schwangeren, Kindern unter 6 Jahren sowie Nierenkranken nicht mehr als Zahnfüllung verwendet.
Ein weiterer Nachteil: der Gebrauch von Quecksilber schädigt die Umwelt. Ausgewechselte Amalgamfüllungen müssen dem Sondermüll zugeführt werden, seit Juni 2009 ist in Schweden die Verwendung von Quecksilber aus Umweltschutzgründen generell verboten. Nach einem Beschluss der Umweltminister der Vereinten Nationen im Februar 2009 darf ab 2013 weltweit grundsätzlich kein Quecksilber mehr verwendet werden.